Eine Woche Berlin, Zeit also für ein alles vernichtendes Fazit nachdem man alles hier durchgespielt hat. Das ist natürlich Quatsch, ich maße mir nicht an, in den nun folgenden 3 Monaten, die wir hier verbringen werden, alles zu sehen und zu erleben, was diese Stadt bietet.
Letzte Woche durfte ich im nationalen Palastmuseum von Taiwan so etwas ähnliches wie die chinesische Mona Lisa bewundern: Den kaiserlichen Fleischstein aus der Qing Dynastie (1644-1911). Wie deutsch kann ein Wort eigentlich sein? “Fleischstein” könnte gut auch der Name einer drittklassigen Rammstein Coverband sein. Am 1. Mai in der Mehrzweckhalle Unterpreppach: Fleischstein, mit dem Auftakt zur Feuer-frei Tour 2023!
Nachdem wir in Kaoshiung ja bereits riesige Tiger, Drachen, Krieger und Fische bewundert hatten, haben wir unsere Begeisterung für Gigantismus im Fo-Guang-Shan-Buddha-Museum auf die Spitze getrieben: Dort steht ein übertrieben großer Goldbuddha.
Seit 5 Tagen sind wir (ja, ich bin jetzt nicht mehr alleine) in Taiwan. Die Zeit habe ich auch gebraucht um ungefähr zu kapieren, wie der Hase hier so läuft. Denn natürlich ist alles anders, als man es erwartet hat. Ausgegangen bin ich von einer Mischung aus Japan/Korea/China, das habe ich auch bekommen, allerdings mit einer ordentlichen Prise Südostasien garniert.
Morgen früh setze ich mich ins Flugzeug um 2 Stunden später in Taipeh, Taiwan zu landen. Da war ich noch nie, mal sehen, ob da alles ähnlich funktioniert wie hier oder ob es doch ein Kulturschock wird.
Viele Geschichten über Korea habe ich noch nicht erzählt, insbesondere über das fantastische Essen, dass ich die letzten Wochen sehr genossen habe, aber ich habe es auf meiner Themenliste für die Zukunft stehen.
Letzten Sonntag habe ich einen langen Rant über ausufernden Konsum, die Verblödung der Gesellschaft im Allgemeinen und was mich in Korea und dem Rest der Welt so ankotzt geschrieben. Dabei habe ich sehr laut Radioheads “OK Computer” Album aus den 90ern gehört und mich so richtig schön anti gefühlt, in der Starbucks Filiale. Dann habe ich zum Glück gemerkt, dass ich wieder mal zu viel Zeit in der Stadt und im Internet verbringe. Also hab ich den ganzen grantligen Text wieder gelöscht und lieber einen Plan für das, was mir immer hilft geschmiedet: Ab auf den Berg!
Mit Religion, bzw. “Religoion”, wie es auf meinem Schulheft der 3. Klasse stand, habe ich ungefähr seit meinem 14. Lebensjahr nichts mehr am Hut. Im Konfirmationsunterricht damals musste ich soviel Bibelkram (auswendig) lernen, dass ich begann, das alles mal zu hinterfragen und zum Ergebnis kam: This does not compute for me. Die Geschenke, es gab von vielen aus dem Dorf einen Umschlag mit nem 10-Mark-Schein drin und von den Eltern eine Stereoanlage mit CD Player, Radio und Doppelkassettendeck, nahm ich natürlich trotzdem gerne an. Heuchler! Neidischer konnte man nur auf die katholischen Kinder blicken, da gabs das Spektakel gleich zweimal, zur Kommunion und zur Firmung, also doppelt abgreifen. Augen auf bei der Religionswahl!
An diesem unerwartet regnerischen Mittwoch habe ich mich aufgemacht, Gamcheon, “Korea's Santorini”, wie es laut Wikipedia auch genannt wird, zu erforschen. Da ich ja noch nie in Santorini, geschweige denn in Griechenland war, freute ich mich auf das leckere Gyros.
Unterhalb des “Machu Picchu of Busan.” Ich bin gespannt, wann ich noch auf das “Venedig Busans” treffe, das gibt es doch eingetlich auch immer überall.
Die letzen Tage war ich entweder in Cafés rumgesessen und habe auf meine Tastatur eingeprügel (Leute, die mal Zeit mit mir in einem Büro verbringen mussten werden bestätigen, dass ich ein Tastatur-Anschlagsverhalten habe, also würde ich eine mechanischen Schreibmaschine des späten 19ten Jahrhunderts bearbeiten) oder ich war an Stränden unterwegs.
Erst mal die Photos vom Freitag, da habe ich den Haedong Yonggung Temple besucht, oder wie man selbst von sich behauptet,
Das würde ich anzweifeln, die Lage ist einzigartig und der Tempel ist auch echt malerisch, aber eigentlich brauchts bei einem buddhistischem Tempel keinen Schwanzvergleich, oder?