Mehr Soul als die Hauptstadt von Korea

Hat Busan vielleicht, das muss sich erst noch beweisen, aber was für ein Wortspiel!

Offensichtlich bin ich mal wieder in Korea.

da waren die ersten 12 ½ Stunden Flug schon vorbei.

Ich bin hier, weil ein neuer Lebensabschnitt beginnt – wow, das klingt erst mal ziemlich abgehoben, aber nachdem wir aus unserer Wohnung in München ausgezogen sind und die neue in Weilheim erst Mitte/Ende nächsten Jahres bezugsfertig ist haben wir uns überlegt dazwischen ein „Nomadendasein“ zu führen – das heißt jetzt aber nichts anderes als dass wir für die Übergangszeit immer wieder an anderen Orten möblierte Wohnungen nehmen. Ich mache den Anfang jetzt (erst mal alleine) in Busan, Südkorea. Busan, weil es die zweitgrößte Stadt des Landes ist, ich vorher noch nie hier war und weil die Lebenshaltungskosten nochmal niedriger als z.B. in Seoul sind. Südkorea, weil wir im März gemeinsam auf Taiwan Urlaub machen und es daher kein großer Umweg ist. Die anderen Nachbarn im Norden (Nordkorea, China und Russland) sind aktuell auch nicht unbedingt für ihre entspannte Gastfreundschaft bekannt und Japan ist mir gerade leider einfach zu teuer.

Als ich den letzten Satz geschrieben hatte fing plötzlich mein Zimmer an leicht zu wackeln. Nicht sonderlicht stark, aber so, dass irgendwie klar war, dass nicht einfach der Nachbar die Zimmertüre zugeschlagen hat sondern die Plattentektonik unter mir ihr Ding durchzieht. So einfach lenkst Du mich nicht vom Schreiben ab, Universum! So nicht!

Heute ist Tag 3 meiner Reise und ich tue das, was ich immer tue: Ich kämpfe hart mit meinem Jetlag (Lokale Uhrzeit jetzt: 03:28 am.). Ich reise ja wirklich gerne, aber mein Körper fängt schon an zu motzen, wenn unnötigerweise von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt wird. So bin ich also vorgestern in Incheon gelandet, eine Nacht dort geblieben und am nächsten Tag weiter im KTX Highspeed-Train von Seoul nach Busan. Einmal quer über die Halbinsel, 2 ½ Stunden Fahrzeit. Ungefähr die Hälfte der Zeit verbringt man unter Bergen in Tunneln, auch hier ist immer ultra-schnelles Internet verfügbar. Der Zug kommt auch nicht in umgekehrter Wagenreihung an, sondern auf die Minute pünktlich und zwar da am Bahnsteig, wo es durch die Bodenmarkierungen vorgegeben ist. Der kostet umgerechnet 44€ und zwar egal ob 3 Monate oder 3 Minuten vorher gebucht.

Train to Busan. Ich habe den Film nicht gesehen, der einzige Zombie war aber wohl ich im hardcore-jetlag-mode.

Dann kommt der stressige Teil: Versuchen, das Tarifsystem der Metro in Busan zu durchschauen. In welchem Ring ist denn meine Haltestelle Yeonsan und brauche ich dafür nur ein Kernzonenticket oder vielleicht doch ein Familientagesticket 9-Uhr+ ohne Fahrrad aber mit Hund im Mondscheintarif ab 23 Pfennige für 12 Minuten zum Ortstarif, Sonderziele können abweichen?

Ja ok, Quatsch. Ich nehme einfach die gleiche Metrokarte, die ich bereits in Seoul aufgeladen und verwendet hat, halte diese beim Ein- und Aussteigen ans Lesegerät und hab auch keine Ahnung, welcher Tarif das jetzt ist, ne Fahrt kostet immer so ca. einen Euro, es wird angezeigt wie viel Guthaben noch auf der Karte ist und wenn es zu wenig wäre, steht direkt daneben ein Automat mit dem ich die Karte wieder aufladen kann.

Nicht alles ist besser in Korea (warten Sie gespannt auf ein Bild meines Badezimmers!), aber Infrastruktur und ÖPNV können deutlich mehr als das, was man bei uns darunter versteht. Aber jetzt versuche ich mal zu schlafen.

Hihi, heimlich in der UBahn fotografiert. “Busan steht auf” oder sonstige Maskengegnerbündnisse hätten hier einen schweren Stand.


Song: On Court Toujours – Deborah (Also eigentlich Michi Beck, weil nur im Intro. Da hab ich ganz schön nachdenken müssen, aus welchem Track das noch in meinem Hirn festgehangen war!)

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